happy happy happy

Es ist schon Halbzeit und es ist einfach alles gut. Die Arbeit läuft super, mit den anderen Freiwilligen läuft es super und ich kann gar nicht glauben, dass ich nur noch 6 Monate hier habe.

Jannik und ich arbeiten jetzt seit Januar morgens in der St. Barnabas Primary School in Katutura und geben dort Sportunterricht. Wir wurden herzlich aufgenommen und dürfen den Unterricht komplett übernehmen, obwohl es eigentlich Sportlehrer gibt. Aber die Lehrer freuen sich, weil sie dann in der Stunde andere Dinge erledigen können und wir freuen uns, dass wir die Stunden auch nach unseren Vorstellungen mit gestalten können. Der Schulsportunterricht ist nochmal etwas ganz anderes, als Sport mit unseren BNC-Kindern. Wir haben Grade 4-7 und pro Klasse sind es meistens um die 40 Kinder. Einie Stunde dauert 40min, in der die Schüler sich auch noch umziehen müssen, sodass effektiv meistens nur maximal 30min Zeit haben. Zwar ist das wirklich nicht viel und wenn man ein neues Spiel erklärt muss man sich echt beeilen, um es dann auch noch spielen zu können. Aber 30min Bewegung in der Hitze ist für einige auch schon genug. Ich bin nach dem Unterricht schon manchmal echt fertig, obwohl ich mich nicht mal so viel wie die Kinder bewege. Momentan ist die Sonne echt erbarmungslos und ich bewundere die Kinder manchmal sehr für ihre Energie.
Wir waren überrascht, dass wir die Klassen eigentlich recht gut im Griff haben und sie tun was wir sagen, auch wenn der Lehrer nicht dabei ist. Natürlich sind einige Schüler motivierter dabei, als andere, aber trotzdem macht es total viel Spaß. An der Schule haben wir einen relativ großen Steinplatz zur Verfügung. Außerdem haben wir auch schon Weitsprung gemacht, was eigentlich echt gut geklappt hat. Zwar springen einige Kinder mit beiden Beinen gleichzeitig ab, oder laufen einfach durch, aber an sich ging alles echt gut. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass wir das jetzt neben dem BNC auch machen.



Am Freitag war anlässlich des Valentinstages eine Modenschau mit Wahl zu Mr.&Miss. Valentine an unserer Schule. Wir wurden schon am Tag vorher gefragt, ob wir da sein werden und ob wir in der Jury sitzen möchten. Aber was dann am Freitag los war, haben wir nun wirklich nicht erwartet. Um 11 sollte es los gehen und um 11 ist es auch wirklich los gegangen, was für Afrika nicht unbedingt normal ist. Jeweils 10 vorher ausgewählte Jungs und Mädchen mussten Swimwear, ihre Own Creation, Valentines Wear und Evening Wear präsentieren. Es gab einen DJ, der Laufsteg war der Schulhof und zwischendurch gabe es Tanzauftritte der Schüler und Lehrer (Jannik und ich haben uns unauffällig verhalten und konnten das umgehen) und zum Schluss eine Preisverleihung. Es war also Alles top organisiert. Alle anderen haben die Finalisten angefeuert und bejubelt. Alle Schüler haben sich schick gemacht und sie mussten an dem Tag nicht die Schuluniform tragen.
Wir waren so überwältigt von diesem Tag und konnten gar nicht glauben, was da gerade passiert. So viel Aufwand zum Valentinstag. Schon die ganze Woche wurden im BNC fleißig Valentins-Briefe geschrieben, aber dass es wirklich SO eine große Sache wird, haben wir beim Besten Willen nicht gedacht. Es war aber auf jeden Fall super witzig und eine schönes Erlebnis.






Auch im BNC läuft es NOCH besser als vorher. Wir machen jetzt wirklich jeden Tag mit zwei Gruppen Sport. Die Klassen haben wir jeweils in Englisch und Mathe in stark und schwach aufgeteilt und nehmen immer eine halbe Klasse mit zum Sportplatz, damit die Lehrer auf beide Gruppen besser eingehen können. Für die Kinder ist es auch super, weil wir sie dann regelmäßig vom Unterricht "befreien" und sie so etwas Abwechslung in den BNC-Nachmittag bekommen. Es ist schön zu sehen, wie sie sich freuen, wenn wir in ihre Klasse gehen.
Eigentlich wollten wir ihnen auch Schwimmunterricht im Katutura Swimming Pool geben, was unsere Vor-Freiwilligen auch getan haben. Aber seit wir hier sind, ist die Pumpe kaputt und das Wasser ist dunkel-grün. Dauernd werden, wir gefragt, wann wir denn endlich mit ihnen Schwimmen gehen, und wir Freiwilligen hätten auch richtig Lust dazu. Wenn es für uns nichts mehr wird, können hoffentlich usere Nachfolger das Schwimmprojekt weiterführen.



Die Wochenenden sind natürlich wie immer auch meistens verplant. Wir waren endlich mal in Rehoboth und haben dort Veros Geburtstag am Pool gefeiert. Das war richtig cool und wir hatten wie immer viel Spaß zusammen. Und am nächsten Tag war ich endlich rudern!! Das erste Mal seit einem halben Jahr. Zwar waren Vero und ich nur recht kurz auf dem Wasser, aber ich habe mal wieder gemerkt, wie sehr ich das hier vermisse.
Das Wochenende danach sind wir nach Walvis Bay gefahren, weil Simon, ein DRK-Freiwilliger Geburtstag hatte. Sonst sind wir immer mit dem Shuttle gefahren, aber diesmal haben wir den Zug genommen. 10h für 450km über Nacht. Die Fahrt war auch mal eine gute Erfahrung, aber ich bräuchte es nicht jedes Wochenende. 1,5h zu spät ist der Zug abgefahren, aber dann ist auch Alles gut gegangen, außer dass mir leider mein Handy geklaut wurde... Morgens in Swakopmund angekommen ging es erstmal ins Village Café zum Frühstücken und danach ins Bett, um etwas Schlaf nachzuholen und für den Abend fit zu sein. Nachmittags hatten wir noch ein Treffen mit Ulla, um sie über unsere Arbeit abzudaten. Der Geburtstag abends war auch sehr witzig und am Sonntag ging es dann etwas müde wieder nach Hause.
Gestern und heute sind wir es dann etwas entspannter angegangen. Jannik, Jannik und ich haben David und Vero geholfen ein Boot etwas auf Vordermann zu bringen. Seit Jahren liegen wohl ein paar Ruderboote in Windhoek in einem Schuppen, wo sie natürlich nicht genutzt werden können. Jetzt wollen David und Vero einige davon reparieren, da momentan noch recht wenige Boote am Damm liegen. Wir haben einen Gig-Doppelvierer abgeschliffen, und heute lackieren sie ihn noch. Auf den ziemlich alten Holz-Skulls hat Vero einen zerkratzten und ausgeblichenen Aufkleber mit der Aufschrift "Norddeutsche Sportbootwerft W. Karlisch Mölln" gefunden. Die kommen also quasi von zu Hause, wurden aber von einem schweizer Ruderverein gespendet.


Außerdem nehmen Xenia, Charly und ich jetzt zweimal pro Woche Afrikaans Stunden. Hoffentlich bringt es was. Ein paar Sätze können wir jetzt auch schon. Die Kinder lachen uns zwar aus, wenn wir Afrikaans reden, aber vielleicht wirds ja besser:D
Soo, jetzt wisst ihr auch was bei mir die letzten Wochen so passiert ist. Ich genieße das Leben hier wirklich in vollen Zügen.
Totsiens!

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Kommentare: 3
  • #1

    Birgit (Montag, 15 Februar 2016 09:33)

    Liebe Merle,
    ich hatte nun schon länger nicht mehr in den Blog geschaut und hatte jetzt viel Lesestoff nachzuholen.
    Schön, dass es dir gut geht und dass alles mit den Kindern und der Arbeit so gut klappt!
    Hab noch eine schön Zeit und pass gut auf dich auf.
    Bis bald,
    Birgit

  • #2

    Oma und Opa (Samstag, 12 März 2016 17:01)

    Liebe Merle,
    wir freuen uns, dass es Dir so gut in Namibia gefällt.
    Wir wünschen Dir weiterhin viel Spaß!
    Oma und Opa

  • #3

    Peter Schulz (Dienstag, 05 April 2016 12:46)

    Liebe Merle,
    wie schön immer wieder von dir zu hören. Tolle Erlebnisse die dir keiner mehr nehmen wird. Ich vermisse aber deine Hilfe beim jetzt beginnenden Training der Firmen-Sprintcup-Mannschaften und würde dich am liebsten zwischenzeitlich von deiner Arbeit abwerben.
    Das kannst du einmal sehen wo du überall gebraucht wirst.
    Ich wünsche dir noch eine erlebnisreiche Zeit und komm gesund wieder.
    Liebe Grüße auch von Birgit,
    Peter