Elternbesuch

Jetzt habe ich mich fast zwei Monate nicht gemeldet. Ich habe mir ganz oft vorgenommen, mal wieder etwas für den Blog zu schreiben, wusste aber immer nicht genau, womit ich einen ganzen Eintrag füllen sollte. Außerdem war mir ehrlich gesagt nicht ganz bewusst, dass es wirklich schon SO lange her ist, dass ich das letzte Mal etwas geschrieben habe. Die Zeit vergeht hier einfach viel zu schnell.

Am 21. März war hier in Namibia Independence Day, welcher wie uns vorher gesagt wurde stark gefeiert wird. Anlässlich des Independence Days und des kommenden Osterwochenendes, war die ganze Woche schulfrei. So war am Freitag davor in unserer Schule schon die Independence Celebration. Da wir ja den Valentinstag in der Schule schon erleben durften, waren wir nicht mehr ganz so überrascht über die Organisation und den Ablauf der Veranstaltung. Es musste wieder nicht die Schuluniform getragen werden. Viele Kinder haben sich traditionell gekleidet und es gab Gesangs- und Tanzaufführungen der verschiedenen Stämme. Es war super schön und interessant.
Am Montag dann sollte eine große Veranstaltung im Independence Stadium sein. Als wir uns dann aber gegen Mittag auf den Weg gemacht haben, waren die Festlicheiten schon vorbei. Relativ spontan haben wir dann entschieden, abends einen Braai zu machen, was auch ein guter Weg war, den Tag zu feiern.


Am Wochenende vorm Independence Day bin ich mit Xenia, Jannik, Jannik und Lukas zur Spitzkoppe gefahren. Lukas ist unser neuer Mitbewohner, mit dem wir uns echt gut verstehen, und der auch super in die WG passt. Die Spitzkoppe war mal wieder der Hammer. Ich war genauso begeistert, wie beim ersten Mal dort und es ist bisher mein Lieblingsort in Namibia. Sossusvlei und Etosha zum Beispiel sind natürlich auch toll, aber die Spitzkoppe finde ich einfach unglaublich. Wir waren ein bisschen wandern, haben den wunderschönen Sonnenuntergang angeschaut und haben wieder ohne Zelt draußen geschlafen. Man konnte aber leider nicht so viele Sterne sehen, wie beim ersten Mal, weil der Mond viel zu hell  war. Als wir dann allerdings leise die Filmmusik von Interstellar gehört haben, keiner mehr geredet hat und wir alle an den Himmel geschaut haben habe ich mich wie in einer anderen Welt gefühlt. Das war wieder mal so ein "was habe ich nur für ein Glück, hier zu sein"-Moment.





Zu guter Letzt, haben meine Eltern mich besucht. Durch die Osterferien in Deutschland, war Namibia voll von ASC-Eltern. Ich konnte ihnen Windhoek zeigen und bin ein bisschen mit ihnen unterwegs gewesen. Wir waren erst in Swakopmund, von wo aus wir zum Sundowner auf die Dune 7 gelaufen sind, wohin wir Charly und ihre Schwester mitgenommen haben und Lennart, seine Familie und Justus getroffen haben. Ich war das erste Mal auf der Dune 7 und fand es wunderschön. Außerdem habe ich mit meinen Eltern eine Wüsten-Tour gemacht. Dort haben wir die "Little 5" gesehen. Einen Gecko, eine Schlange, ein Chameleon, die "Dancing White Lady" (eine Wüstenspinne) und eine Eidechse. Ohne Guide hätte man niemals diese Tiere zu Gesicht bekommen. Es war super, zu sehen, wie er die Spuren im Sand gelesen hat und genau wusste, wo er buddeln muss, um die kleinen Tiere auszugraben. Ich war sehr froh, dass ich ab Abend vorher schon barfuß auf die Dune 7 gelaufen bin, ohne zu wissen, was da alles im Sand lauert,  und es nicht erst noch vor hatte... Zu guter Letzt waren wir von Swakopmund aus noch in der Mondlandschaft. Diese Landschaft sieht fast unwirklich aus und passt gar nicht wirklich in die Gegend. Aber es sieht toll aus!
Von Swakopmund aus ging es auf eine Farm in der Nähe von Karibib. Dort verbrachten wir zwei Nächte und haben die Ruhe genossen. Die Leute da waren super nett und Mama und ich haben mit zwei weiteren Gästen einen Ausritt gemacht. Es war richtig schön. Ich habe ewig nicht mehr auf einem Pferd gesessen und habe es umso mehr genossen, durch ein trockenes Flussbett zu galoppieren.
Von da aus ging es dann Richtung Etosha. Wir haben auf einer Lodge außerhalb des Parks geschlafen und sind dann erst drei Stunden mit einer geführten Tour durch den Park gefahren und danach nochmal alleine mit unserem Mietwagen. Ich hatte von einigen gehört, die in letzter Zeit im Park waren, dass sie nicht einmal Elefanten gesehen hatten. Es ist gerade Ende der Regenzeit, wodurch es ziemlich grün ist und die Tiere sich gut verstecken können. Zudem finden sie nicht nur an den Wasserlöchern Wasser, sondern auch im Busch. Als ich das Erste Mal da war, war es recht trocken und wir haben viele Tiere gesehen. Trotzdem hatten wir auch diesmal Glück. Gleich am Anfang haben wir gesehen, wie zwei Löwen 20 Meter von der Straße entfernt ein Zebra gefressen haben. Außerdem haben wir an einem Wasserloch 15 Elefanten auf einmal gesehen und an einem anderen ganz viele Giraffen. Das war echt toll und bin froh, dass meine Eltern die Tiere auch sehen konnten. Mit einem Zoobesuch in Deutschland ist es einfach überhaupt nicht zu vergleichen. Wild lebende Tiere, die selber Jagen müssen, um was zu fressen zu bekommen sind was ganz anderes. Nach Etosha ging es dann mit einer Zwischenübernachtung in Otjiwarongo wieder nach Hause.
Der Urlaub war sehr schön, aber trotzdem habe ich mich wieder auf die WG, die Schule und das BNC gefreut.

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Kommentare: 2
  • #1

    die Eltern (Donnerstag, 07 April 2016 22:38)

    Uns hat es auch super mit dir gefallen. Wir verstehen jetzt sehr gut,dass du dich in Namibia so wohl fühlst.

  • #2

    Birgit (Freitag, 15 April 2016 10:21)

    Tolle Bilder, Merle! Vor allem die von den Tieren.

    Nach dem Elternbesuch wünsche ich dir nun viel Spaß mit Lisa und Thessa!

    Viele Grüße auch von Schulzi,
    Birgit